Sonntag, 8. September 2013


›Das Herz nach Istanbul tragen‹
Maria Skiadaresi
Roman, aus dem Griechischen von Brigitte Münch
Titel: Das Herz nach Istanbul tragen
Untertitel: Roman
Autorin:  Maria Skiadaresi
Orig. Titel (GR) Με το φεγγάρι στην πλάτη
Übersetzerin: Brigitte Münch
Hard Cover · 294 Seiten · 15,4 x 21,6 cm · Verlagspreis: 22,90 €
Erscheinungstermin: 13. September 2013 · ISBN: 978-3-942223-29-4
 
Orestis – verheiratet, eine Tochter – fliegt mit begründeter Angst geschäftlich nach Istanbul, denn zwischen Goldenem Horn und Bosporus wartet die unbewältigte Vergangenheit auf ihn: Kindheit in Athen, Studium in England und eine Studienreise in die Türkei, die ihm das Unerwartete brachte: Murad – die Liebe seines Lebens. Nichts ist jemals für ihn klar geworden, nicht einmal die sexuelle Orientierung. Dreißig Jahre danach trägt er ein vernachlässigtes Herz in die Stadt seiner Träume. Er hört es schlagen. Er hört es klagen. Er hört es fragen. Was ist aus Murad geworden?
 
Maria Skiadaresi, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen der griechischen Gegenwartsliteratur,  beschreibt das faszinierende Psychogramm eines Mannes, der im Schatten seiner dominanten Frau lebt und erst im Herbst seines Lebens nach einem Ausgang aus dem Irrgarten der Gefühle sucht.
Ihr Roman ist eine Liebeserklärung an Istanbul und eine Ode an die Liebe, die über Geschlecht und Nationalität steht, sich weder um sozialen Status noch um Ideologie schert und in jedem Körper ein Zuhause finden kann, weiblich oder männlich – die Liebe kennt keine Unterschiede.

Maria Skiadaresi, 1956 in Athen geboren, studierte Geschichte und Archäologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Athens. Sie beschäftigte sich mit der Prähistorischen Archäologie sowie mit der Neueren Geschichte. Sie arbeitete jahrelang bei archäologischen Ausgrabungen in Kreta und lehrte gleichzeitig Geschichte an einem französischen Lyzeum.
Maria Skiadaresi schreibt Märchen, Erzählungen, Essays und Romane für Kinder und Erwachsene, übersetzt französische und türkische Märchen und schreibt literarische Kritiken. Viele ihre Texte erscheinen regelmäßig in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien. Einige ihrer Werke wurden ins Katalanische übersetzt. Sie ist Mitglied der Gesellschaft Griechischer Schriftsteller.
Die Autorin lebt in Athen, flüchtet jedoch regelmäßig auf den Helikon, den Berg der Musen, zu einer Gruppe, die sich mit Tieraufzucht und Obst- und Gemüseanbau beschäftigt.



Freitag, 11. November 2011

Was Sie schon immer über die Gastronomie wissen wollten

Immer weniger Restaurantbesucher können die Qualität einer Küche überhaupt noch einschätzen, denn inzwischen haben Fertigprodukte die Küchen und leider auch die Gaumen erobert. Dagegen hilft nur Wissen, und hier ist es: serviert in drei Gängen, die es in sich haben.
Im ersten erzählt Astrid Keim von ihrem eigenen gewundenen Pfad in die Gastronomie. Im zweiten bietet sie wertvolle Tipps, Insider-Informationen – und Warnungen! – für jene, die sich als Gastronom selbstständig machen wollen. Der Hauptgang schließlich führt tief in die Welt gastronomischer Geheimnisse, blickt hinter die Kulissen guter und weniger guter Restaurants, verrät Küchen-Interna, die dem Gast sonst verborgen blieben.
Verfeinert mit einem guten Schuss Ironie, wird die Information zum kulinarischen Lesevergnügen. Am Ende weiß man Bescheid – und isst besser.

Ein Buch für Köche, die noch kochen, für Gäste, die noch essen können, und für Fettaugen, die auf einer Consommé nichts zu suchen haben.


Autorin:                Astrid Keim
Titel:                       Was Sie schon immer über die Gastronomie wissen wollten
Untertitel:             Ein Blick hinter die Kulissen
Hard Cover · 132 Seiten · 15,4 x 21,6 cm
ISBN: 978-3-942223-10-2 

MILCH IN PAPIER

Mit welcher Ignoranz doch manche Erwachsene ausgestattet sind: »Einem Kind muss man nicht viel erklären.« – »Darüber hinaus verstehen Kinder so etwas nicht.« – »Außerdem vergessen Kinder schnell.«

Wenn Eltern zu »Gastarbeitern« wurden, ließen sie ihre Kinder oft in der Heimat zurück. Über die Folgen haben sie nicht nachgedacht, auch war ihre wirtschaftliche Situation häufig so desaströs, dass sie sich über alle möglichen Rücksichten hinweg für die Arbeitsmigration entschieden. Dass das Leid ihrer Kinder sich später einmal zurückmelden könnte, haben viele nicht erwartet.

Hier kommt nun ein solches Kind zu Wort, Jahre später: Als Erwachsener erinnert sich Stefano Polis an die harte und verwirrende Lebenssituation, ein zwischen den Ländern wanderndes Gastarbeiterkind zu sein. Er erzählt von den aufreibenden Gefühlen, die mit Trennung und Abschiedsschmerz einhergehen, und vom langen Weg der Integration in seine neue Heimat.

»Heute lebe ich in einem Land, das ich mein Zuhause nenne, und bin Part einer Kultur, die ich liebe. Ich esse von den Speisen, die mir zu Beginn fade und teilweise ungenießbar vorkamen. Ich spreche die Sprache eines Volkes, die mich am Anfang so oft zum Lachen gebracht hatte, und möchte nirgendwo anders leben als in diesem wundervollen Land.«

Autor:                    Stefano Polis
Titel:                       Milch in Papier
Untertitel:             Kindheit und Jugend zwischen zwei Kulturen
Hard Cover · 224 Seiten · 15,4 x 21,6 cm
ISBN: 978-3-942223-08-9

Dienstag, 25. Oktober 2011

Plattenbaugefühle

Es war einmal ein Junge - 16 Jahr, blondes Haar - musste aus Berlin nach Kranichstein (Darmstadt) umziehen, wegen der Familie, wollte nicht, ist doch klar, von der Hauptstadt in der Provinz und dann noch in einer Plattenbausiedlung ... Leider kein Märchen, auch nicht die Tatsache, dass er, na ja, ein weinig "anders" war, was er aber noch nicht wusste. Alle Andre um sich herum sahen es ihm an: "Der Junge ist anders". 
Und dann kam die Liebe, so wie sie eben kommt, unerwartet, unangekündigt, unangemeldet. "eine neue Liebe, ist wie ein neues Leben ..." ja, ja, aber hier handelt es sich um DIE ERSTE LIEBE, und die kommt im Form eines türkischen Mitschülers, oh doch, und die Probleme nehmen ihren Lauf. Für alle.
Ein Buch, nicht nur für Jugendliche: Plattenbaugefühle.  
Ein Buch für regnerische Herbsttage, mitten in Deutschland.
ISBN: 978-3942223-07-2 
  

Donnerstag, 29. September 2011

DARF’S EIN BISSCHEN GRAS SEIN?

                                           Bildnachweiss: bettyscuisine.blogspot.com/.../blog-post_27.html

N
ichts ist für mich so urgriechisch wie »Gras«. Chórta (χόρτα) ist die Bezeichnung, die der Grieche allem verpasst, was als Kraut oder Unkraut oder sonst wie grünlich auf dem Boden wächst. Grünzeugs also – oder eben »Gras«, wie Boss mir diese Nationalspeise seinerzeit grinsend vorstellte.
Es gibt die unterschiedlichsten Sorten von Chórta – wir nehmen meistens die rötlichen löwenzahnartigen Blätter oder einfach diese Kreuzung zwischen Löwenzahn und Distel, die draußen im Garten unter den Zitronenbäumen hervorschießt. Viele andere Arten wachsen auf den Bergen ringsumher. Die Griechen haben für jede ihrer Chórtapflanzen einen eigenen Namen: »Vlítha«, »Raídio«, »Kafkalíthra«, »Láppassos« und viele mehr. Im Frühjahr hat mir eine Freundin auch mal Wildspargel von Paros mitgebracht.
Chórta – davon sind hier alle überzeugt, ist ausgesprochen gesund und enthält viele Mineralstoffe und Vitamine, die der Körper braucht. Denn sonst, so erklärte man mir, hätte der Grieche sicherlich die Kriegsjahre nicht überstanden. Während des zweiten Weltkrieges waren Häfen und Zufahrten nach Griechenland teilweise komplett barrikadiert. Essen gab es wenig und das Volk hungerte. Ohne die Fähigkeit, auch aus »Gras« ein Essen zu machen, wären während der kargen Jahre viele verhungert.
Wir haben Chórta probiert – zunächst einmal im Lokal. Heute ist es fester Bestandteil unserer Speisekarte und kommt sehr häufig warm oder kalt auf den Tisch. In Speisekarten findet man es auf die kuriosesten Arten übersetzt: Berggemüse, Wildgemüse, grünes Gemüse nach Jahreszeit. Schaut man in den griechischen Text, heißt es einfach »Chórta«, und der Kellner klärt auf, welche Sorte oder Sortenmix man denn heute hat.
Es hat geschmeckt. Sogar so gut, dass wir uns anschließend Samen mitgenommen haben, um das Gemüse im Garten in Deutschland zu ziehen. Das hat dann zwar insofern geklappt, als es gewachsen ist. Insofern aber dann auch wieder nicht, weil es nicht schmeckte. Ihm fehlte wohl die mediterrane Sonne zum wirklichen Gedeihen...Auszug aus "ZITRONEN AUS HELLAS" von Edit Engelmann ISBN: 978-3-942223-09-6

Montag, 26. September 2011

XENOS in GRIECHENLAND

»Hals über Kopf hat sich Eva dazu entschlossen, mit ihrer großen Liebe nach Griechenland zu ziehen. Keinen Gedanken hat sie daran verloren, wie das Leben sein wird in einem fremden Land …« Deutsche und deutschsprachige Immigranten erzählen aus ihrem Leben in Griechenland: über Begegnungen, Erfahrungen und ihre Gefühle.

19 ausgewählte Beiträge des Kurzgeschichtenwettbewerbs »Xenos in Griechenland« werden zweisprachig – im deutschen Original und in griechischer Übersetzung – präsentiert. Der Wettbewerb wurde aus Anlass des 50-jährigen Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und Griechenland vom Goethe-Institut Thessaloniki in Zusammenarbeit mit dem Größenwahn-Verlag Frankfurt am Main veranstaltet.

Größenwahn Verlag Frankfurt am Main
www.groessenwahn-verlag.de
ISBN: 978-3-942223-06-5

Sonntag, 24. Juli 2011

DIE AUGEN DER SAPPHO

Das Geräusch einer Bewegung ließ Marion hinter sich schauen, und sie sah in Moiras jetzt offene Augen. Ein paar Sekunden lang wandten sie den Blick nicht voneinander ab. Dann verschränkte Moira die Arme unter ihrem Kopf und sagte leise:
«Δέδυκε μεν α σελάννα
και πληίαδες. Μέσαι δε
νύκτες, παρά δ’έρετ’ ώρα.
Εγώ δε μόνα κατεύδω
»Was heißt das?«, fragte Marion.
»Untergegangen sind wohl Mond
und Plejaden. Mitternacht
ist und vorbei ging die Zeit.
Ich aber, ich liege einsam.«
Marion beugte sich zu ihr hinab und streichelte durch das Gewirr von Moiras schwarzem Haar. Dann lächelte sie und sagte: »Aber es ist weder Mitternacht noch liegst du einsam. Ich bin doch hier …«
»Es sind Verse von Sappho. Sie stammen aus der Vergangenheit – aber sie weisen in meine Zukunft, mein Herz.«
Auszug aus dem Buch: DIE BLAUE TÜR - Ägäische Geschichten von Brigitte Münch